- Patrick Aulehla
- vor 4 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Tagen
Jeep Avenger e-Hybrid Summit im Test: Urbanes SUV mit Offroad-Flair
Der neue Jeep Avenger e-Hybrid kombiniert urbane Abmessungen mit Jeep-DNA: Cooles Design, hemdsärmeliges Auftreten, aber auch Sparsamkeit in der Stadt und kompakte Abmessungen für die Parkplatz-Suche. Neben dem von uns getesteten Vollhybrid-Antrieb gibt es auch einen Einstiegsbenziner mit 100 PS, einen Allrad-Vollhybriden und eine Elektroversion.
Text: Patrick Aulehla | Fotos: Jeep
Inhalt
Jeep Avenger e-Hybrid im Überblick
Wenn man an Jeep denkt, denkt man zuerst an Autos fürs Grobe. Der amerikanische Hersteller setzte mit Wrangler, Cherokee und Co. stets auf Geländewagen, die zumindest für europäische Verhältnisse als einigermaßen gewaltig bezeichnet werden dürfen. Mittlerweile gehört Jeep aber zum europäischen Stellantis-Konzern, weshalb die Marke jetzt auch Fahrzeuge mit beschaulicheren, städtetauglichen Abmessungen auf die Räder stellt.

Fahrverhalten: Solider Antrieb, geringer Verbrauch in der Stadt
Der Jeep Avenger schlägt exakt in diese Kerbe: Cooles Image, Jeep-typisches Design, aber ausreichend kompakt für den City-Verkehr. Insofern stört es auch nicht, dass die von uns getestete e-Hybrid Version nur mit Frontantrieb erhältlich ist. Eine ordentliche Bodenfreiheit von 20 Zentimetern und kurze Überhänge an Front und Heck erlauben dem Avenger auch ohne Allradantrieb Ausflüge in unbefestigtes Gelände, wobei wir hier eher an die Schotterstraße zur Almhütte denken als an Offroad-Abenteuer durch den Dschungel.
Ebenfalls gut: Der e-Hybrid genannte Vollhybrid-Antrieb besteht aus einem 100 PS starken 1,2 Liter Dreizylinder-Turbobenziner und einem in das Getriebe integrierten Elektromotor. Diese Kombination erweist sich im Stadtverkehr als einigermaßen sparsam (etwas über fünf Liter Realverbrauch bei vernünftiger Fahrweise) und ist mit 110 PS Systemleistung und 260 Nm Systemdrehmoment ausreichend kräftig motorisiert. Etwas störend fanden wir den Umstand, dass sich die Rekuperation des Elektromotors nicht einstellen lässt. Unserem Empfinden nach fällt die Bremswirkung zu stark aus - dadurch verzögert das Auto schon beim Gaswegnehmen kräftig, was flüssiges Fahren erschwert.

Platz und Abmessungen: Viel Kofferraum, Platzangebot hinten eng, aber in Ordnung für die Fahrzeuggröße
Platz für Gepäck bietet der kleine Jeep ausreichend: Mit einem Kofferraumvolumen von 380 bis 1.277 Liter liegt er auf Augenhöhe mit dem VW Golf 8 (381 bis 1.237 Liter) und dem Skoda Scala (370 bis 1.070 Liter). Passagiere finden auf den Vordersitzen gut Platz, auch groß Gewachsene fühlen sich hier wohl. Auf den Rücksitzen ist es um die Beinfreiheit nicht ganz so gut bestellt - kein Wunder bei einer Fahrzeuglänge von gerade einmal 4,08 Metern.
Dass auf 4,08 Meter Länge keine Platzwunder passieren, ist klar. Dennoch: Auf den Vordersitzen kommen auch groß gewachsene Passagiere gut unter. In der zweiten Sitzreihe wird's dagegen eng.
Infotainment: Bedienung mit Tasten und Touchscreen
Bei der Bedienung setzt der Jeep Avenger auf eine Kombination aus Touchscreen und haptischen Tasten. Die Menüstruktur erscheint uns logisch, wobei etwas Einarbeitungszeit nicht schadet, um sich mit allen Funktionen vertraut zu machen. Etwas mühsam ist der Weg zu den Assistenzsystemen: Bis man beispielsweise den Geschwindigkeitsalarm ausschalten kann, muss man einige Male klicken - eine Assistenten-Taste am Lenkrad wäre hierfür die bessere Lösung.
Preise und Versionen: Umfangreiches Angebot an Ausstattungen und Motoren
In Sachen Preise rangiert der Jeep Avenger im Mittelfeld seiner Klasse. Für das Basismodell, den Jeep Avenger Longitude mit 100 PS starkem 1,2 Liter Turbobenziner und Handschaltgetriebe werden laut Preisliste 25.500 Euro fällig. Ein Renault Captur in der Basisausstattung kostet 22.900 Euro, ein Skoda Kamiq 25.840 Euro. Wer den e-Hybrid genannten Vollhybrid-Antrieb wie in unserem Testwagen möchte, der muss zumindest 27.300 Euro berappeln. Auch hier spielt der Avenger im Mittelfeld mit: Der Renault E-Tech Vollhybrid kostet zumindest 26.990 Euro, für den Kamiq ist überhaupt kein Vollhybrid-Antrieb verfügbar.
Der Jeep Avenger dagegen kommt mit gleich vier Antriebsoptionen: Neben dem Basis-Benziner mit 100 PS und dem von uns getesteten Vollhybrid mit 110 PS sind ein Allrad-Vollhybrid mit 145 PS (Jeep Avenger 4xe, ab 33.400 Euro) und ein rein elektrisches Modell mit 156 PS und bis zu 400 Kilometer WLTP-Reichweite (ab 36.600 Euro) verfügbar.

Was wir gut finden: Den hemdsärmeligen Jeep-Style. Den geringen Verbrauch in der Stadt. Die faire Preisgestaltung. Die große Auswahl an Antrieben.
Was wir nicht so gut finden: Den Verbrauch bei höhren Geschwindigkeiten, speziell auf der Autobahn. Die fehlende Einstellmöglichkeit der Rekuperation. Die etwas verschachtelte Menüführung, speziell zu den Assistenten.
Man kauft ihn, weil: man ein Auto für den Alltag in Stadtnähe braucht, auf ein bisschen Offroad-Flair aber nicht verzichten möchte.
Vergleichbare Fahrzeuge: Peugeot 2008, Fiat 600, Renault Captur, Skoda Kamiq, Hyundai Kona
Jeep Avenger e-Hybrid Summit 110 PS (2025): Technische Daten, Österreich-Preis, Leistung, Gewicht, Verbrauch, Reichweite
Testwagenpreis: € 34.688,00 (Basispreis Jeep Avenger Longitude: € 25.500,00)
Bestellbar: ab sofort (Konfigurator)
Maximale Leistung: 81 kW/110 PS
Drehmoment: 260 Nm
0-100 km/h: 10,6 Sekunden
Vmax: 184 km/h
Batteriekapazität: 0,9 kWh
Verbrauch (WLTP): 5,0 Liter/100 km
Leergewicht: 1.288 kg
Zuladung: 520 kg
Anhängelast gebremst/ungebremst: 1.100 kg/620 kg
Kofferraum: 380 - 1.277 Liter
Länge/Breite o.S./Höhe: 4.084/1.776/1.536 mm
Comments