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AutorenbildPatrick Aulehla

Mazda CX-60 3.3 E-SKYACTIV Diesel: Sind 3,3 Liter Hubraum noch zeitgemäß?


Der Antrieb unseres Mazda CX-60 3.3 E-SKYACTIV Diesel ist eine Besonderheit: 3,3 Liter Hubraum und ein 48 Volt Hybridsystem sollen nicht nur für ordentliche Fahrleistungen sorgen, sondern auch für einen niedrigen Verbrauch. Ob das klappt?



Text: Patrick Aulehla | Fotos: Oliver Hirtenfelder
 

Das erste Starten erinnert sofort an BMW. Die Bayrischen Motoren Werke sind seit vielen Jahren bekannt für ihre Reihensechszylinder (zum Beispiel für jenen in unserem BMW E30) - sie verbauen diese zwar immer seltener, aber immerhin: noch. Dass Mazda ausgerechnet jetzt, im Zeitalter des Downsizing und Elektrisierens, mit einem 3,3 Liter Dieselaggregat auf den gleichen Zug aufspringt, ist einerseits überraschend und andererseits auch nicht: Die Japaner haben ein Faible für außergewöhnliche Antriebe - Stichwort SKYACTIV-Benziner mit hoher Verdichtung, dafür ohne Turbo.


Die technischen Daten des 3.3 L E-SKYACTIV lesen sich jedenfalls vielversprechend. Auf der dynamischen Seite stehen 254 PS, 550 Newtonmeter, 7,4 Sekunden von Null auf Hundert und 219 km/h Spitze. Auf der praktischen eine 8-Gang-Automatik, 5,2 Liter Durchschnittsverbrauch und 137 Gramm CO2. Das ist für ein 4,74 Meter langes, mit Spiegeln 2,13 Meter breites und knapp 1,69 Meter hohes Auto mit rund zwei Tonnen Leergewicht in beiden Belangen bemerkenswert - zumindest auf dem Papier.


In der Praxis: Die Verbrauchswerte und Fahrleistungen des Mazda CX-60 3.3 SKYACTIV Diesel

Bemerkenswert ist auch: Der Mazda CX-60 schafft es, diese Werte mehr oder weniger in die Realität zu übersetzen. Nachdem wir einen ganzen Tank durch die Düsen spritzen ließen, standen 6,1 Liter Durchschnittsverbrauch auf der Anzeige. Die Streckentopografie war ausgewogen - Ortsgebiet, Stadtgebiet, Freilandstraße und flotte Autobahnetappen. Dabei wenig Zurückhaltung beim Leistungskonsum - Luft nach unten wäre jedenfalls noch vorhanden.



Mazda CX-60 3.3 E-SKYACTIV Diesel

Viel Auto für faires, aber nicht für wenig Geld: 52.750 Euro Basispreis, 69.300 Euro für unseren Testwagen.


Einen mitentscheidenden Anteil am asketischen Kraftstoffkonsum hat das geschlossene, also ohne Stecker auskommende, 48 Volt Hybridsystem. Dieses hilft dem CX-60 nicht nur beim Anfahren, sondern lässt ihn phasenweise durch das Ortsgebiet oder über Freilandstraßen segeln. Bei geringen Lastanforderungen sind die 0,33 kWh fassende Batterie und der 12,4 kW starke Elektromotor in der Lage, den CX-60 kurzzeitig allein anzutreiben, und das summiert sich über eine Tankfüllung auf.


Das Fahrgefühl in der Praxis: Größtenteils positiv mit kleinen Schwächen

Wer selbst bereits einen Diesel besaß oder noch immer besitzt, weiß vor allem eines zu schätzen: Das Drehmoment. 550 Newtonmeter wuchtet unser CX-60 an alle vier Räder - so geht es schon aus niedrigen Drehzahlen gewaltig vorwärts, und auch weiter bis zumindest Autobahntempo. Natürlich: Ein beinahe 4,8 Meter langes SUV zählt konzeptbedingt nicht zu den agilsten Gefährten. Durch die Kurven bewegt sich der CX-60 ausreichend dynamisch, aber auch nicht mehr - und das ist gut so. Lenkung und Fahrwerk sind auf das ausgerichtet, was diese Fahrzeugklasse können sollte, nämlich gemütliches Fahren weiter Strecken, auch wenn sich Mazda eine gewisse Sportlichkeit im Federn nicht verkneifen möchte.


Eine Sache, die Mazda dem CX-60 3.3 L E-SKYACTIV Diesel mittels Software-Update noch antrainieren könnte: Einen etwas ruhigeren Übergang vom hybriden Segelbetrieb zurück in den Verbrenner-Modus. Es benötigt unserem Empfinden nach etwas zu viel Gaspedalweg, um den Diesel aus dem Schlaf zurückzuholen, was uns Vortrieb erwarten lässt, wo noch keiner ist. Eine Kleinigkeit im sonst ungetrübten Bild. Oder wie der Österreicher sagt: Sudern auf hohem Niveau.


 


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