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AutorenbildPatrick Aulehla

Erste Ausfahrt mit dem Toyota C-HR (2024): Mutig beim Design, solide bei der Technik


Die erste Erkenntnis der Presse-Testfahrten mit dem neuen Toyota C-HR: Wer auf Ibiza auffallen möchte, der braucht keinen Supersportwagen. Dank seines futuristischen Designs sind dem kompakten Crossover neugierige Blicke sicher, obendrauf gibt’s geringe Verbrauchswerte, ein tolles Fahrwerk und allerlei eifrige Helferlein.



Text: Patrick Aulehla | Fotos: Toyota
 

Natürlich gibt es auch auf Ibiza nicht ausschließlich opulente Gefährte, aber in jenen Hotspots, wo die Einkommensspirale bei Arg anfängt und im Unendlichen endet, scheint man einigermaßen gewöhnt an rollendes Blech für sechsstellige Preise. Deshalb die gute Nachricht gleich zuerst: Der neue Toyota C-HR kostet nicht sechsstellig, und trotzdem war ihm bei den Presse-Testfahrten auf der balearischen Insel viel Aufmerksamkeit sicher. Die Japaner kochen nämlich mit dem Rezept weiter, das sich schon in erster Generation als bekömmlich erwiesen hat: Scharfe Linienführung, knackige Designelemente und eine Form, die ein bisschen an SUV, ein bisschen an Coupe und ein bisschen an Spaceshuttle erinnert. Damit hat sich der C-HR seit 2016 zu einem der wichtigsten Modelle im Portfolio gemausert – über 840.000 Einheiten wurden weltweit verkauft. Kein Bemmerl also, und die zweite Generation soll noch eines draufsetzen.


Hubraum mit Faible für Baum

Wir rollen den C-HR vom Herzstück auf, und stellen fest: Alle drei Motorisierungen bringen ordentlich Hubraum mit – der schwächere 1,8 Liter, die stärkeren beiden sogar zwei Liter. Allesamt gestandene Vierzylinder mit Hybrid-Unterstützung – macht 140 PS für den 1,8 Liter, 197 PS für den 2,0 Liter und 223 PS für die später folgende Plug-In-Hybrid-Variante. Den 2,0 Liter Hybrid gibt es sogar mit Allradantrieb, dem Toyota in Österreich einen Mix von 25 Prozent zutraut. Gleichzeitig haben sich die Verbrauchswerte der getesteten Motorisierungen (1,8 Hybrid und 2,0 Hybrid AWD) auf unserer eineinhalbstündigen Testrunde als vorbildlich erwiesen. Rund 5 Liter standen im 2,0 Hybrid Allrad auf der Uhr, beachtliche 4,6 Liter im 1,8 Hybrid. Autobahnkilometer waren da zwar keine dabei, aber es ist eine praxistaugliche Referenz für das tägliche Stadtgebiet-Ortsgebiet-Freilandstraßen-Pendeln. Wenn der Plug-In-Hybrid zur Jahresmitte 2024 nachgereicht wird, werden diese Zahlen noch weiter geschliffen – immerhin bringt er bis zu 66 Kilometer rein elektrische Reichweite mit.




Die hier abgebildete GR Sport Variante bringt noch flotteres Design und 197 Pferde mit, aber auch: wenig Verbrauch. 5,0 Liter haben wir auf unserer Inselrunde im Schnitt verbraten.


Eine weitere, sehr erfreuliche Ibiza-Erkenntnis: Das Fahrwerk, das Toyota unter den neuen C-HR schraubt, ist ein Gustostückerl. Wer wie die Einheimischen die Temposchwellen durch Geschwindigkeit glättet, der wird vom C-HR nicht durch das Panoramadach geschossen – im Gegenteil: Die Dämpfer bügeln so gut wie alles nieder – sie arbeiten mit einer Ruhe, die auch mancher Oberklassen-Limousine gut stünde. Grundsätzlich könnte das Fahrwerk auch dynamisches Fahren, aber so ehrlich muss man sein: Die Toyota-Hybride haben sich primär der Effizienz verschrieben. Das liebevoll Gummiband-Automatik genannte CVT-Getriebe ist zwar perfekt, um Verbrenner und Elektromotor in verbrauchsoptimierte Symbiose zu zwingen. Sportliches Fahren dagegen will es nicht so sehr.


G’schmaster Diener: Tolles Infotainmentsystem und etliche Fahrhilfen

Was der C-HR unbedingt will, ist helfen. Und zwar mit allen erdenklichen Assistenzsystemen, die von Spur halten über Verkehrsschilder erkennen bis hin zur selbstständigen Tempoanpassung alles drauf haben. Andererseits fragt man sich ob der vielen Eingriffe schon, wie sehr man dem Fahren gedanklich Adieu sagen muss, um das als hilfreich und nicht als penetrant zu empfinden. Lässt man die gesamte Schlaumeier-Armada antreten, gibt es fast immer irgendwas auszusetzen. Achtung Spur, Achtung Tempo, Achtung Gegenverkehr - den einigermaßen versierten Autofahrer werden die Alarmglocken früher oder später in den Irrsinn treiben, aber immerhin: Über die Lenkradtasten lässt sich diesem Schauspiel ein Ende bereiten – wenn auch bei jedem Motorstart aufs Neue, leider.




Toll verarbeitet, ansehnlich und hilfsbereit: Der Innenraum des Toyota C-HR empfängt mit allerlei Komfort und sauberem Design.


Mit Freude nehmen wir dagegen die Infotainment-Unterstützung an, die ihre Kompetenz in einen mittig positionierten 12,3 Zoll Touchscreen bündelt. Über diesen kann der C-HR bis ins Reifenprofil individualisiert werden. Allein die Ambientebeleuchtung verfügt über 64 Optionen und passt sich farblich dem Tagesverlauf an. Helle Farbtöne am Morgen, entspannende Farben am Abend – so gerät auch nach härterem Feiern die Zeit nicht aus den Fugen. Sogar beim Einparken unterstützt der C-HR, und dafür muss man nicht einmal im Auto sitzen. Die automatische Einparkfunktion manövriert das Fahrzeug selbstständig und ohne Fahrer in enge Stellplätze hinein. Kabellose Apple CarPlay- und Android Auto-Konnektivität gibt’s ebenfalls dazu, genauso wie einen intelligenten Sprachassistenten sowie verschiedene Layouts und Themen zur Innenraumgestaltung. Und weil das noch nicht reicht, wurde der C-HR auch zum „ökologischen Wegbereiter“ geadelt, sprich: viele Materialien aus Recycling-Produktion, neue Produktionsprozesse und Einsparungen beim Fahrzeuggewicht (genaue Werte fehlen noch) sollen den CO2­-Fußabruck schmälern.



Toyota C-HR 2024 Außenansicht in drei Farben

Die Farbpalette wird bunt - davon kann man sich ab Dezember im Konfigurator überzeugen. Die Auslieferungen in Österreich starten im ersten Quartal 2024.


Fazit und Preis zum Toyota C-HR 2024

Weniger schmal ist der Preis, zumindest auf den ersten Blick. Ab 36.390 Euro geht’s in Österreich los – damit liegt man auf Augenhöhe mit dem (derzeit auslaufenden) VW Tiguan, dem vollelektrischen Volvo EX30, dem Renault Austral und einigen anderen namhaften, flächenmäßig nicht minder betuchten Mitbewerbern. Andererseits: Der C-HR ist schon in der Basisversion sehr gut ausgestattet (etwa mit Navigation, Rückfahrkamera, 2-Zonen-Klimaautomatik etc.), kommt mit langer, auf Wunsch bis zu 10-jähriger Garantie und fährt ausschließlich mit Hybridantrieb vom Hof. Letzterer kostet bei den genannten Kollegen saftigen Aufpreis – außer beim Volvo, aber da zahlt man für höhere Reichweite drauf. Summiert man all das auf, kostet der stylishe Toyota, was auch die anderen kosten – die Entscheidung wird also mit Herz und Augen getroffen. Und dafür hat der C-HR bestechende Argumente parat.


 

Toyota C-HR (2024) 2,0 l Hybrid 4WD GR Sport Premiere Edition: Technische Daten, Preis, Leistung, Gewicht, Verbrauch


Testwagenpreis: € 52.490,00 brutto (Basispreis: ab € 36.390,00)

Bestellbar: Ab Dezember 2023 (Mehr Infos)

Motorleistung: 145 kW/197 PS

Drehmoment: 190 Nm (Verbrenner) + 206 Nm E-Motor VA + 84 Nm E-Motor HA

0-100 km/h: 7,9 sek.

Vmax: 180 km/h


Leergewicht: k.A.

Kofferraum: 362 Liter

Länge/Breite o.S./Höhe: 4.362/1.832/1.558 mm

Verbrauch (WLTP): 5,0 Liter/100 km

CO2 (WLTP): 115 g/km


Ganz kurz: Der neue Toyota C-HR kommt 2024 nach Österreich - mit vielen guten Argumenten in der Tasche. Drei Hybridmotoren - ein 1,8 Liter Hybrid, ein 2,0 Liter Hybrid (samt Allrad-Option) und ein 2-0 Liter Plug-In-Hybrid (voraussichtlich ab Jahresmitte 2024) - stehen zur Wahl, und sie alle eint ihre Sparsamkeit. Bei den ersten Tests auf Ibiza haben wir glatte fünf Liter mit dem 2,0 l AWD verbraucht, und damit exakt die Werksangabe getroffen. Außerdem ist der neue C-HR mit hochwertigen Materialien, einem tollen Fahrwerk, modernem Infotainment und vielen Assistenzsystemen ausgerüstet. Der Preis in Österreich: 36.390 Euro für die Basisversion, ab 39.990 Euro in der Active Drive Ausstattung, ab 44.590 Euro in der Lounge Ausstattung und 48.090 Euro für die Topversion GR Sport (ausschließlich als 2,0 l Hybrid 4WD).


 


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